Sonntag, Oktober 22, 2006

Letzte Woche in der Tarn und in der Jonte...

Letzte Woche in der Tarn...

Statt in der ersten Woche in die Uni zu gehen, haben wir was viel besseres gtrieben. Nämlich eines der besten Sportklettergebiete die Europa zu bieten hat, die Tarnschlucht. Was soll ich sagen, es war hammergeil, steiler bombiger und bunter Kalk.

Einige Sportkletterimpressionen:



Amy in einer 7b beim "Aufwärmen"



















Julia im Finale der "Hure"-Route...





















Ich versuch gerade mich im "flachen Gelände" auszuschütteln.




















Steil ist geil!



Steile 6c's haben die hier...



Dazu kam, das nebenan das neben Presles wohl geilste Alpin-Sportklettergebiet Frankreichs lag, nämlich die Gorge de la Jonte. Extrem steile Wände mit 3 bis 5 Seillängen, die reichlich Luft unterm Arsch garantierten. Und über allem ziehen die Geier ihre Kreise...


Das Panorama der Gorge de la Jonte.



















Nix mit nassen, brüchigen und vermoosten Rissen mit verrosteten Hakenmaterial, sondern steile und geile Wände, die einen gehörigen Tiefensog verbreiten... und alle paar Meter mal nen Bolt.



















Achim oben an der Vase, die's für drei 7er Längen zu holen gab. Im Hintergrund die geniale Linie des "L'arrète oueste". Wer sieht die Julia und den Amy an der Kante?



















"Le goal de Raul", fünf Längen allesamt im oberen 7ten und unterem 8ten Grad. Tiefenrausch ist garantiert! Leider hat's uns der Regen ganz oben aus der Wand gespült...




Ausgesetzter Stand in steiler Wand.



















Sonnenuntergang in der Jonte. Die Sonne taucht zwar die Wand in ein warmes angenehmes Licht, jedoch hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch zwei steile Längen vor uns und meine Arme waren leer gepumpt und die Finger blutig geklettert... bald wird's dunkel. Aber für dieses Standplatzfoto muss noch Zeit sein.















Die Vase im Sonnenuntergang gesehen vom Pfeiler aus. Romantisch schön, aber der Achim drängt auf's Abseilen, weil's schon merklich dunkel ist. Also schnell runter, sonst fressen uns die Geier...



Und weil's sooo schön war, kommen noch ein paar Bilder...



















Julia im Bouldereinstieg der "Extension". Wer will die ersten Expressen von scharfen, kleinen, besch*** Löchern klippen?



















Amy wärmt sich mal wieder in einer 7a+/7b auf und macht dabei vom Abschlusshenkel aus nen 10m Abgang. Aber wie man sieht bietet die Tarn neben den Runouts ja das dazugehörige sturzfreundliches Gelände :)




















Kurz vor Sonnenuntergang haben ich und Achim noch beschlossen ne Ausdauerroute auszuchecken, ganz nach dem Motto "Steil ist geil und wir schießen uns jetzt ab...". Ein vergeblicher nächtlicher Versuch.



















Wer so schwer und steil klettert wie der Amy, der darf auch genüsslich und geschafft seine 10m überhängenden Touren abseilen.
















Nach ner etwas "längeren", überhängenden Passage an nicht allzu guten Griffen wartet ganz oben noch ne ziemlich kratzige und kleingriffige Boulderstelle... Amy im letzten Versuch am letzten Tag.
















Noch besser kann Sprotklettern nicht mehr sein, oder? Meiner Einer in einem Bouldereinstieg.




















Nichts ist schöner als Fliegen, oder? Und wir haben alle gehörig Flugmeilen gesammelt in den Schluchten der Tarn und der Jonte. Aber nirgendswo kann man schöner fliegen, oder?



So das waren vorerst mal nur ein paar meiner Bilder. Wahrscheinlich kommen in den nächsten Tagen noch ein paar von der Julia, Achim und Amy hinzu.

Jetzt werde ich mich mal wieder vom "Felsen-Streicheln" abwenden und wieder in die Uni gehen...

Danke an die geile Woche in Südfrankreich Achim, Amy und Julia.


Update: Mittlerweile hat mir der Achim auch seine Fotos zukommen lassen. Die sind wie erwartet auch sehr geil... Hier eine kleine Zusammenstellung:


Abartiger Tiefensog in der "Plume"... eine wirklich extremst coole Route die's für nen unteren 7er gibt. Nur beim Abseilen muss man aufpassen wieder an die Standplätze ran zu kommen...

Wie war das in der Tour? Erst durch das Dach "durchtanken", dann weite Züge an mittelmäßigen Leisten und Seitgriffen und dann ist es nur noch 6b bis oben hin... Ach ja, durchgehend überhängend ist es auch... Ob wir da jemals noch oben ankommen?

Amy wie wir ihn kennen und lieben. Mit großem Aufschrei fliegt er aus der Wand! Natürlich wie immer nach allen schweren Schlüsselstellen direkt am Ausstiegshenkel... Aber "nix ist geiler als Fliegen"!

Mittwoch, September 27, 2006

Mails aus dem Land hinter den hohen Bergen


Ich war im Land der höchsten Berge, der schönsten Natur und der spirituellsten Menschen der Welt. Um eines vorwegzunehmen, es war meine schönste Reiseerfahrung überhaupt... es war unglaublich beeindruckend!



Eine Chronik meiner E-Mails:


Namaste!

Namaste aus Nepal dem Land der tiefen und dampfigen Regenwaelder und der hohen und eisigen Berge! Namaste aus dem Land der tausend verschiedenen bunten Religionen und Volksgruppen, wo zwischen den bunten und kitschigen hinduistischen Templen die buddhistischen Gebetsfahnen wehen. Namaste aus dem Land das vom bunten und hektischen Trubel Kathmandus bis zu einsamen tibetischen Kloestern im kargen Hochland reicht.

Ihr seht schon ich bin echtr begeistert von diesem Land und hatte auch bisher eine echt geile Zeit hier! Zuerst waren wir im bunten Trubel, lauten Laerm und einer Mannigfaltigkeit an Geruechen, Farben und Geschmaecken... wir waren im organisierten Chaos von Kathmandu. Dort wo Menschen und Goetter (so sehen es zumindest die Nepali), Hindus und Buddhisten, Touristen und Maoisten friedlich und chaotisch miteinander leben. Nach ein paar tagen war uns dieser Sinnesueberflutung aber einfach zuviel, so dass wir beschlossen haben reisaus zu nehemn und auf unseren Trek zu gehen.. erstmal mit ner 9 stuendigen Localbusfahrt... die Busse sind wie in allen Drittweltlaendern Wunder von Selbstreperatur und Flicken, vollgepfercht mit menschen und Tieren, heiss, laut und knalleng... hier jedoch noch nen bisserl mehr von allen... irgendwann kamen wir jedoch an.


Die naechsten Tage verbrachten wir damit verschiedenste Klimazonen zu durchwander und taeglich neue und ueberwaeltigende Eindruecke von Natur und Kultur aufzunehmen. Es begann mit tiefen und dampfigen Dschungeln, wo wir von Horden von Blutegeln heimgesucht wurden... aber man gewinnt sie mit der Zeit lieb und macht Statistiken, wer mehr gesammelt hat. Wir folgten einem Fluss und Schluchtensystem und gingen an gruenen steilen Haengen und Felsen oberhalb der tosenden Gischt entlang, waehrend wir fern ueber uns schon die eisreisen des Himalayas sahen. Nach und nach verliessen wir diese Gegend und stiegen hoeher in die trocken und kuehlen Hochtaeler, braune und ockerne Farben dominierten nun unser Bild, darueber ein stahlblauer Himmel und die Eisriesen des Himalayas. Wir sollten sie noch alle kennenlernen von allen Seiten und von fern und nah; Manasulu, Ghaulagiri, Nilgiri, Annapurna I bis IV, Tilicho, Gangapurna... und Machapuchare, der wohl schoenste berg, den ich je gesehen hab e. Nach und nach verloren auch die Zahlen, wie 5000 Hm an Bedeutung, nachdem wir fast ne Woche zwischen 4000 und 6000 m liefen und schliefen... jedoch blickten wir immer noch nur nach oben auf die im majestaetischen Weiss thronenden Himalayagipfel.



Die Menschen die wir in diesen kargen Hochebenen trafen, waren meist tibetischen Ursprungs und hatten wettergegerbte Gesichter, sie waren freundlich und herzlich und nahmen uns imme gerne auf und luden uns auf Buttertee und getrocknetes Yakfleisch ein, was uebrigens beides gar ned so schlecht schmeckt wie es sich anhoert. Ansonsten bestand unsere Nahrung meist aus bergeweise Reis mit Linsen (Dhal Bhat), das ich nur allzu gerne verschlang.. was mir den Spitznamen Boglaio einbrachte, der Vielfrass... Neben diversen Besuchen tibetischer Kloster gingen wir hier und da auch mal nen bisserl bergsteigen, sehr zur Unfreude unseres Guides, der scheinbar noch nie auf Schotterhaengen und felsdurchsetzten Gelaende unterwegs war, aber wir trugen ihn immer ueberall hinauf und auch wieder hinunter :) Ihr seht schon, dass es mir der High Himalaya sehr angetan hat, sowohl von Natur und Menschen. Ein paar Impressionen: braune Taeler, die von einzelnem gruenen Oasen durchsetzt sind, an deren s teilen Lehmwaenden rote tibietische Kloster kleben, bunte gebetsfahnen schmuecken kleinere Gipfel, Haeuser und Baeume... einzelne Bauern pfluegen mit Ochsen den kargen Boden und Moenchen summen ihre gesaenge hinaus in den blauen Himmel... die Gletscher leuchtend hell... rote, gruene, weisse, blaue und gelbe Gebetsfahnen.... WOWWW !!!!


Ich werde die hohen Berge, die klare kuehle Luft und die leuchtenden Gletscher vermissen... aber wir mussten wieder hinab steigen in die feuchten Waelder Pokharas. Und es ist voerest auch mal ganz gut, den Rucksack und das ewige Marschieren fuer ne Weile hinter sich zu lassen und sich wieder der Zivilisation zuzuwenden, der Elektrizitaet, dem Telefon, den Autos, ... und anderem Essen als Reis.... und so liessen wir es uns die letzten Tage in Pokhara so richtig gut gehen, mieteten Roller, tranken ne Menge Bier und asen kiloweise Steak... ein bisschen mondaenes Leben zu Billigpreisen ... Dier naechsten Tage werden wir wahrscheinlich in den Sueden des Landes gehen und den dichten Jungel dort zu Fuss, auf Canoes und via Elefant durchstreifen... wird bestimmt extrem geil werden... ich freu mich schon und werde natuerlich mal wieder berichten. Wenn der Franz dann in ner Woche wieder heimfliegt, werde ich mich nochmal den hohen Bergen in Langtang und Helambu zuwenden, denke ich mal. .. mal schaun... und natuerlich freue ich mich auf danach wieder darauf zurueck nach hause zu kommen.

Gruesst alle von mir.


Namaste!

Ich versuch's diesmal kurz zu machen :) Hock gerade noch in nem Internet-Cafe in Kathmandu und werde in fuenf Stunden dann abauen. So, was ha sich ereignet in den letzten Wochen:

Wir waren fuenf Tage im Royal Chiwan Naional Park im Sueden des Landes, im richtig dichten Dschungel. Leider ha uns der Monsun da voll erwischt, so dass wir bis auf den ersten ag sroemenden Regen hatten, so richtigen Platzregen und zwar 24 Stunden lang jeden Tag :( War aber trozdem sehr lustig da. Wir waren nen bisserl Kanu fahren in nem Fluss in dem es angeblich neben Delfinen auch sechs Meter lange Krokodile gab, ha zumindes unser Jungle-Jim-Guide gesagt... gesehen habe ich keines, wahrscheinlich bin ich ganz froh drum :) Anschliessend sind wir zurueck gewandert durch dichten Dschungel in dem das Gras unuebertrieben 5m hoch war, so dass easy nen Basketballkorb verschwunden waere... Jungle-Jim meinte, dass es manchmal 8m hoch wird... So latschen wir also durch den Dschungel durch Elefanten- und Rhino-Schneissen, entweder bis zu den Knoecheln in Elefanten-Scheisse oder knietief im Wasser und sehen hier und da ne kleine Wasserschlange wegflitzen... Kommentarr von Jugle-Jim im besen Hindi-Englisch: "... very many snakes here mister, but noit poisonous... over there is King Cobra and Python in the trees...mister..." .... jaja unser Jungle-Jim... Ansonsten waren wir noch nen Tag auf Elefanen-Safari im Jungel und haben uns ne Menge Kratzer und Blutegel eingefangen. Ist aber schon sehr geil auf so nen Elefanten durch die Gegend zu reien und neben ausgewachsenen Rhinos vorbeizulaufen... nachher hat man aber uebles Kreuzweh, da unsere Ruesselvieher leider keine Stossdaempfer mitgeliefert gekriegt haben... Ansonsten haben wir dorrt viel gechillt, gelesen und gefressen... was man an so Regentagen hal macht :)


Nachher gings duer zwei Tage zurueck nach Kathmandu, wo wir noch nen bisserl Sightseeing im KTM-Valley machten. Wir wearen in der World-Heritage-City Bakapir, die eigentlich nur aus Tempeln und Stupas zu bestehen scheint, ein wirklich magischer Ort, muesst ihr euch dann mal auf den Pics ansehen. Auesserdem waren wir in Pashupatinah, dem Ort, wo alle Hindus verbrannt werden... nur die toten meine ich... auch eine sehr komische Atmosphhaere in diesem Freiluft-Krenatorium. Und als letztes Highlight ging's in den tibeischen Stadtteil Boudnath, wo mittlerweile mehr Tibeter leben als in Lhasa, wo saemtliche Kloester Tibets ihre Exil-Sitze haben, wo der Panchen Lama residiert... ein wirklich sehr cooler Ort mit der groesstenm Stupa der Welt, vielen bunten Gebetsfahnen vor blauem Himmel, stechenden Weihrauchgeruch, bevoelkert von orange gekleideten Moenchen, dei staendig ihr Mantra "Om Mane Padme Hum" vor sich hin summmen.. sehr geil da!



Der Franz hat sich ja dann nach Hause verabschiedet und ich bin wieder in die Berge gelatsscht und hatte wirklich ne coole Woche da. Ist zwar nicht immer alles ganz glatt gelaufen (Erdrutsche, kaputte Busse, 10 stuendige Umwege ueber steile Reisterassen), dafuer waren diese Siuatioinen immer verdammt lustig (Schulbesuche hier und da, viel Tee mit Nepalis trinken, zusammen am Lagerfeuer in der Wellblechhuette sitzen, viele Tee-Einladungen...). Die letzten Tage hatte ich auch richtig gutes Wetter und das an einem der wohl schoensten Plaetze die der Himalaya zu bieten hat, bei den heiligen Seen von Gosainkund auf 4600m. Es war so schoen doert, dass ich hunderte Bilder geschossen habe... das komplette Panorama der Himalay-Riesen auf einen Blick (von Shisma Pangma, Langtang Lirjung ueber unbekanne tibetische 7000er und Manaslu, Ganesh Himal bis zur Annapurna, Dhaugaliri, Machapuchre, Tilicho...), im Vordergrund die blauen und glasklaren Seen von Gosainkund, dazwischen steile gruenme Grashguegel und maechtige Felszapfen... bune Gebetsfahnen vor bl;auem Himmel... es war wirklich wunderschoen da. Hab dann da auch nen richtig technischern 5000er bestiegen mit veriester und verschneiter Felskletterei im dritten Grad... war wirklich cool. Schaut euch die Bilder an und ihr wollt sofort hin!


Nach ner zehnsuendigen Busfahrt, die mehr durch ein Bachbett als auf einer Strasse entalng ging und diversen Erdrutschen spaeter stand ich wieder in Kathmandu, wo ich mir nochmal alle meine Highlights in zwei Tage angeschau habe und die Stimmung und Atmosphaere dieses fantastischen Landesd aufgesaugt habe. Gesterrn nacht wurde es nochmmal spannend als ich mit meinem nepalesichen Boxerkumpel (long story...) auf seinem Motorrad durch Maoisten-Demos, Strassenblockaden und Polizeiaufmaersche durchgesnaked bin, um bei seiner Frau zu Abend zu essen. Ging alles glatt und ich hoffe ich komme heute auch noch heil bis zum Flugjhafen bevor hier endgueltig eine Revolution ausbricht. Dann sehen wir uns alle die naechsten Tage, oder?

Bis dann, Namaste und Tashi Delek.

Flo