Samstag, Oktober 15, 2005

Nachrichten aus dem Dschungel Mesoamerikas




20.9.2005

Sorry, dass mich auf diesem Weg bei euch allen melden muss, aber es gibt schnell was zu sagen, und ich bin im Stress… :-)

Und zwar, dass ich ganz spontan (zwei Tage von der Entscheidung bis zum

Abflug) beschlossen habe, bzw. dass die Kat für mich beschlossen hat, dass wir morgen für 3 Wochen nach Mexiko fahren… also nix mit der Wiesen…. wir sehen uns dann alle im Oktober wieder, oder?

PS: Hatte mit Achim in einer Wand im Val die Mello unseren zweiten Geburtstag… glaubt mir, ihr wollt es nicht wissen…

Jedenfalls euch allen ne schöne Zeit, und bis bald.

Flo

24.9.2005

Nach stressiger Busfahrt einmal quer durch den Dschungel und eine Faehre spaeter landeten wir... ja wo? Tipp: Es gibt keine Strassen, nur Sandpisten, keine Autos, nur Golfcarts, der ewige Palmenstrand ist schneeweiss, das Meer smaragdgruen und der Himmel blau... gleichmaessig rauschen die tuerkisen karibischen Fluten, es ist schwuel heiss.. und im Hintergrund dudelt der Buena Vista Social Club... ja es hat uns erstmal in die Karibik, auf die Isla Holbox verschlagen... weit ab von allen anderen Leuten, Sorgen und Problemen...


...also einfach mal zwei, drei Tage chillen, baden... und die allgegenwaertigen Geckos aergern :) Achja, noch was: Wir haben dort eine super geile Stroh und Palmen Cabana direkt am Strand... der Typ (Toni) hat irgendwas von der Hoey Moon Sweet erzaehlt... also weiterhin ausspannen, Jagd auf Geckos und Kakerlaken machen... und Flamingos beobachten...!



Doch heute morgen haben wir beschlossen aus dem Paradies, Garten Eden und was mir sonst noch so an Superlativen einfaellt, abzuhauen... 3 Naechte dort waren genug... naja das hat sich genau so stressig gestaltet wie die Hinfahrt... aber schliesslich hat uns der wacklige mit Huehnern und Indianern besetzte Bus mitten im Jungel ausgespuckt... in Chitchen Itza, ner wahnsinnig schoenen Maya Staette, deren Piramides foermlich aus dem Jungel heraus zu wachsen scheinen.. alles ist mit Schlingpflanzen uebersaet... die Geckos und Leguane wieseln herum... und mittendrin wir in den Tempelanlagen der Maya :) Wenn da nicht mal ein Indiana-Jones-Feeling aufkommt...

Weiter ging dann heute der Trip nach Merida, der ersten groesseren Stadt, wo wir Halt machen... sehr schoen hier, viele fruendliche/aufdringliche Leute... aber wirklich eine sehr schoene Koloniaslstadt im yucatanischen Jungel...

Mal schaun, wie unser Trip weiter geht... haben grosse Plaene und wenig Zeit... Jedenfalls geht es uns gut und wir haben nen Heiden-Spass .




Hasta Luego, Flo und Kat




30.9.2005

Ja Hallo an alle daheim!

Ich wollte mich mal wieder melden, um zu verkuenden, dass es uns beiden so richtig gut hier... ja hier, wo sind wir denn? Momentan noch in San Christobal de las Casas... noch...

Die letzte Mail war aus Oaxaka, oder? Ja da hatten wir ne Menge Fun, hab mich voll gefreut wieder da zu sein, denn es ist so ne supercoole Stadt, deren Highlights ich alle gern nochmals erkunde, bzw. auch neue sehe... an Katrins Geburtstag gabs nen bisschen bergwandern durch die Sierra Madre Sur (ja genau, die vom Lied), nen paar wunderschoen gelegene Tempel und Piramides (Monte Alban), nen "Hitch" mit nem franzoesischen Mexikaner (?), nen Ausflug in die bunten Maerkte Oaxakas und Cockeles... denke mal, dass sie damit die ausgefallene Geburtstagstorte verkraften kann :) Am naechsten Tag gings, nach ner schwindelerregenden Fahrt durch kurvige Schotters! trassen an steilen Abhaengen, zum "Kletterparadies" der Hierve del Agua... naja, leider darf man da wegen naturschutz nicht klettern.. aber auch egal....jdenfalls nen sehr cooler Ort, voller versteinerter Wasserfaelle....

Nach nem Zwei-Tages-Abstecher an die Pazifikkueste Oaxakas gings dann... ne lassen wir uns mal nen bisschen ueber die Kueste aus: Wir kamen da mehr oder weniger zufaellig an nen echt magischen Platz... ein 1,5km langer tropischer Sandstrand, der nur von Cabanas gesaeumt war, von denen wir uns auch in eine einmieteten... ein Traum namens Zipolite: weisser ewiger Sand, warmes Meer, tropisches Hinterland, ne Menge Granitbrocken zum Bouldern am Strand, an denen sich ausser mir nur noch nen paar Iguanas versuchten :) Natuerlich gabs auch Massenhaft Vieher, die mir ned geheuer waren... neben den am Strand rumliegenden (sehr grossen) Fischen, aucgh mal ne tote schlange, die beriets bekannten und geliebten geckos und Iguanas, ne Menge Fliegen und Moskitos, jede Menge naechtliches Raschelviech... :) .... v on den Bewohnern der 5km entfernten "Laguna de los Cocodrillos" haben wir keinen getroffen... zumindest da noch nicht :) ...


Mit dem Nachtbus weiter nach Tuxtla Guitierrez und dann nach Chiappa de Corzo, wo wir uns nen Lancha-Trip ( = "Schifferlfahren") leisteten durch den Canon del Sumidero, dem mexikanischen Verdon, nur groesser! Rechts und links des 50m breiten Flusses erhebn sich senkrechte und ueberhaengende Steilwaende von bis zu 800m (nach Fuehere warens bis zu 1000m... naja wuerd mal sagen definitiv mehr als 30 Seillanegen :) ).... jedenfalls gings links und rechts senkrecht und ueberhaengend, mit Sintern und Tropfsteinen und tropischer Vegatation bedeckt hoch! Ein verdammt einpraegsamer Anblick... ab und an finden sich in den Hoehlen und Sandbaenken des Canons auch jede Menge Vieher wie Pelikane, Iguanas und ne Menge fetter und traeger Krokodile....jetzt mal live und direkt neben dem Boot...naja, ich hatte nur Augen fuer die verdammt geilen Felsen vor O! rt :)

Weiter gings mit dem Bus 2000 Hoehenmeter hoch in die "misty Highlands" in den Ort, auf den ich seit dem letzten Trip hierher am meisten gespannt war, dorthin, wo Nebel und Indiofloeten herkommen... ins "sagen- und legendenumwobene" San Christobal de las Casas... und glaubr mir der Ort haelt allen Erwartungen und Geschichten die man daruber hoert stand, nein uebertrifft sie sogar! Kuehle Hoehenluft und gespenstische Nebelschwaden aus denen eine Reihe bunter Haeuser auftaucht, Indiomusik, bunt und in Trachten gekleidete Indigenos, Kaffegeruch, praechtige Kolonialbauten, farbenfrohe Maerkte.... enlich da in San Christobal de las Casas! Wir sind gerade dabei die Stadt zu erkunden und die Cafebars und die Musikszene auzuchecken... Katrin hat da so manch wundersames Getraenk probiert: Bier mit (aufgepasst) Maggi, Salz, Pfeffer, Tomatensaft, Sahne und Tabasco... nennt sich dann nen "Revolucion"-Cocktail... ja die halten da ihre 10 Jahre alte revolutionaere V! ergangeheit (vielleicht erinnert sich jemand an Marcos oder an die Zap atisten) sehr in Ehren... jednfalls gefaellt es mir mal sehr gut... endlich keine tropische Hitze mehr iund allerhand Jungelgetier...

Bald gehts dann weiter nach Comitan und rueber ueber die grenze nach Guatemala, nach Tikal, Antigua, Xela, evtl. nen Abstecher nach Coban (Honduras) und dann uber Belize wieder zurueck an die Quintana Roo, also nach Yucatan, Mexiko....

Falls die in Guatemala Internet haben, werde ich mich mal wieder melden...

Adios, Flo und Kat


3.10.2005

¿Hola? Ist jemand zu hause :)

Hi, wie geht´s euch allen daheim? Bin uebrigens gerade schrecklich neidisch auf die ganzen Mails, dich von euch so kriege bzgl. Klettern (den Fels will ich sehen, Achim...), bergsteigen (hast sie durchs Steinerne Meer gejagt, Mum?) und bzgl. der diesjaehrigen Wiesen, die ich verpasse! Gruesse an alle, die da ohne mich feiern... Prost an alle... besonders an die Biatch, die ja jetzt mal wieder aus Japan zurueck ist...

Aber uns hier wird´s auch ned langweilig... bestimmt ned... jeder Tag bringt was neues, und in Guatemala ist alles mal so richtig aufregend!!! Das Land hier ist einfach bgl. allem extremer als Mexico... noch mehr Chaos... noch mehr Chicken-Busses...noch indianischer als San Christobal... Doch fangen wir mal von vorne an: Nach San Christobal und einem eintaegigem Zwischenstopp in Comitàn, haben wir das Land der Krachmacher, Busklopfer, Trompeten (und allem anderem was laut ist) verlassen und sind ueber die Grenze nach Guatemala. Ich muss zugeben, dass wir am Anfang ganz schoen Schiss hier hatten, nach all dem, was wir gelesen haben, doch irgendwann kam der "Point of no return" und wir waren in La Mesilla, der guatemalischen Grenzstadt. Ein wirklich krasser Ort kann ich nur sagen: kleines dreckiges versifftes Kaff in einer wunderschoenen Berglandschaft, korruptre Grenzbeamte, auf der Strasse wird billigst Markenelektronik verschbelt, Trubel... alles in allem die perfekte Schmugglerstadt. Wir wurden da mehr oder weniger durch die menge (kleiner Leute) durch geschleust, bis wier an nem klapprigen altem Chicken-Bus ankamen und hineingepfercht wurden...

Mal was zu den Bussen hier: Glaubt mir, die sind noch um einiges krasser als ihr es euch aus Filmen vorstellen koennt: Die haben hier die alten Ami-Schulbusse aus den 60er-Jahren (ja, genau die gelben) und die kurven hier ueberall rum... und klappern und hupen durch die Landschaft. Jedenfalls, werden in eine Reihe im Bus (in der normal 4 Schulkinder Platz finden) 7 Leute mit Gepaeck und ein Huhn reingepfercht.... ist echt nen beklemmendes Erlenbniss :)

Nun, nach 3 solchen Bussen spaeter (und nem Erdrutsch der die Strasse auf 100m sperrte, so dass wir druberklettern mussten) standen wir dann in Quetzaltenango, oder Xela wie es auf maya heisst. Wir wollten dann noch weiter nach Fuentes Georginas fahren (heissen Quellen) und dort in Holzhuetten uebernachten... nun ja, die Fahrt dorthin war nen Erlebnis: Die Mitfahrer waren allesamt Statisten aus nem Winnetou-Film.... kleine und in bunte Trachten gekleidete indianische Frauen mit langen schwarzen haaren und bunten Zoepfen, die maenner in Blue-Jeans, hemd und Cowboy-Hut... und alle starrten sie uns beide riesige blonde Gringos mit grossen Augen an... die Fahrt ging quer durch eine Landschaft aus der Kaffee-Werbung: saftig gruene steile Berge, die von Nebelschwaden durchzogen werden... aus den Quellen wurde nix, da sie leider mittlerweile kalt waren :( Also in Xela geblieben, ne Menge stranger Leute kennengelernt usw. ... wie´s halt in Traveller-Orten so ist....



Gerade sind wir in Antigua, der wohl allerschoensten Stadt Mesoamerikas, die aber leider extremly gringofied ist... Umgeben von subtropischen bewachsenen Huegeln und 3 Vulkanen, die mehr als 2000Hm hinauf schiessen, liegt die ehemalige koloniale Hauptstadt Mesoamerikas mit ihren bunten Haeusschen und pompoesen Kolonialbauten. Die Stadt wurde in ihrer Geschichte von zahlreichen Erdbeben heimgesucht, so dass hier sehr viele riesige (im wahrsten Sinne des Wortes) Ruinen gewaltiger Kloester und Kolonialpalaeste liegen (vgl. Forum Romanum), die zur Einzigartigkeit dieses Ortes beitragen... diese Stadt toppt meiner meinung nach Guanajato, Oaxaka und San Christobal.... einfach wunderschoen...


Eigentlich wollten wir auf einen dieser Vulkane hochsteigen, was aber aus Zeitgruenden leider nicht klappte, und so fahren wir heute Abend weiter nach Guatemala City und dann mit dem Nachtbus weiter nach Tikal, der wohl groessten maya-Staette, die tief im Jungel Guatemalas liegt. Bin schon gespannt darauf, denn angeblich soll diese versunkene stadt so gross sein, dass man nur um das noetigste zu sehen mehr als 12km gehen muss und ca. 10 Stunden einplanen soll.... und ne Menge Wasser mitnehmen...

Ich melde mich dann vielleicht nochm,al bei euch aus belize City, oder Cancun oder von daheim.

Bis dann. Adiosm, Flo.

8.10.2005

Aus dem Epizentrum des Hurrikans... oder so aehnlich....

Also erst mal an alle mir geht´s gut, obwohl ich die letzten Tage genau da verbracht habe, wo der Hurrikan Stan gewuetet hat... in Chiapas (Suedmexiko) und El Peten (Nord Guatemala). Das wohl sehr interessante an der Sache ist, dass wir genau in den Orten waren, die ich hier so aus den Ktastrophenmeldungen rauslese.... wir aber nicht den hauch davon gmerkt haben... ausser der ueblichen nachmitteglichen tropischen Gewitter.

Erst in Belize haben wir erfahren, dass es scheinbar die letzten Tagen sehr viel geregnet hat... und erst wieder zurueck in Mexico erzaehlten uns andere Traveller, dass es ueberall Erdrutsche und Ueberschwemmungen gab und dass saemtliche Strassen gesperrt sind...150 Tote in Nord-Guatemala... wieso haben wir davon nix gemerkt... wow, was fuer nen Glueck...

Aber kurz zu unserem Trip: Ja wir haben das abenteuer Guatemala und Belize sehr gut ueberstanden. Tikal (die versunkenen Jungelstadt) war sehr geil, einerseits wegen den riesigen Pyramidenanlagen im dichten Jungel, die wohl alle mexikanischen Ruinen in den Schatten stellen (!!!!!).... andererseits wegern der Lage mitten im Jungel, wo wir allerhand Sachen erlebten, die normalerweise den Tierparkbesuchern vorbehalten bleiben: Riesen-Insekten (Schmetterlinge in der Groesse zweier Geodreiecke, 10cm lange Grashuepfer,...) Spinnen (groesser als der Handteller), jede Menge verspielter Affen, die sich durch die Baeume schwangen... und Wassertuempel (mit Schildern "peilgroso cocodrillos"), aus denen dann tatsaechlich dann echt so Flo-grosse Exemplare rauskrochen... und dasalles ohne Zaeune, Gitter und Kaefige.... wirklich cool, da kommt Jungle-Fever auf :)

Weiter gings dann nach Belize, einem total anderem Land. 90% der Leute sind schwarz, haben lange Rastas, tragen Muetzen in Jamaica-Farben, bewegen sich allesamt ganz gemaechlich dahiun, sprechen ein Sing-Sang-Englisch, bieten Weed an.... und von ueberall her droehnt Bob Marley... oh mann, was fuer ein Wechsel! Jedenfalls hielten wir uns 2 Tage in belize City und Corozal auf und leisen uns vom Reggae-Vibe durch das Land tragen... bis es dann wieder zurueck nach Mexico ging.

So und hier sind wir nun, gehen nochmal im karibischen Meer baden, schauen noch nen paar Ruinenstaetten an und trinken unsere letzten Coronas...morgen geht´s langsam nach Cancun und wieder heim.

Hasta Luego, Flo.